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Montag, 27. Februar 2012
Ein Flop kommt selten allein
zirkustiger, 15:19h
27. Februar
Ich weiß ja nicht, wie es euch damit geht – aber mir stellt sich dieser graue Blechkasten, genannt Personalcomputer, an dessen Tastatur ich dies gerade schreibe, als eine Ehrfurcht einflößende Blackbox dar. Was drinnen abgeht zwischen Prozessor und Festplatte, Laufwerken und Arbeitsspeichern, das will ich gar nicht wissen. Verstehen würde ich es ohnehin nicht. Allerdings käme ich auch nicht ernsthaft auf den Gedanken, dieser Kiste so etwas wie Intelligenz zuzubilligen. Dazu sind mir ihre häufigen Fehlermeldungen viel zu dämlich formuliert. Wie sagte ein geschätzter ehemaliger Kollege stets: Das intellektuelle Problem sitzt immer vor dem Computer… Gott sei Dank, und so sollte es auch bleiben!
Nun aber schreckt mich diese Meldung auf: Der schnellste Computer Deutschlands sei kürzlich in Stuttgart in Betrieb gegangen. Das Bundesforschungsministerium habe ihn „Hermit“ getauft, was ja so viel wie Einsiedler oder Eremit bedeutet. Komischer Name für einen Superrechner, oder? Man hat sofort Stanley Kubricks HAL im Hinterkopf, der in „2001 – Odyssee im Weltraum“ ja auch ausgesprochen eigenbrötlerisch agiert. Jedenfalls scheint diese schwäbische Maschine meinen Home-PC doch deutlich zu übertreffen, nicht nur durch ihre 20-tausendfache Rechenleistung, nein: Diese Maschine besitzt ganz offensichtlich Intelligenz, und noch dazu eine uns weit überlegene. Wie sonst wäre die Pressemeldung zu deuten, Hermit solle künftig „unter anderem komplexe Fragestellungen aus den Bereichen Gesundheit, Energie, Umwelt und Mobilität beantworten“?! Ja, genau, richtig gehört & gelesen: beantworten! Nicht etwa uns bei deren Beantwortung unterstützen, nein – wir delegieren all diese brennenden Fragen mal weiter an HAL, äh, Hermit, und der wird es dann schon richten. Das macht mich hilflos und froh, denn natürlich bin ich auch dringend an Antworten interessiert.
Zweifel bleiben dennoch. Das hat aber wohl mehr mit meiner Sprachsensibilität zu tun. Die Leistungsfähigkeit von Hermit wird nämlich mit einem Petaflop angegeben. Petaflop? Man kennt ja so diverse Flops in Politik und Wirtschaft, Medien und Alltag (Dick Fosburys erfolgreiche Rolle rückwärts ist da eher die positive Ausnahme). Und auch, wenn mir gesagt wird, dass Petaflop (nomen est omen?) die Maßeinheit für eine Billiarde Rechenleistungen pro Sekunde darstellt, hoffe ich nur, dass uns in diesem Falle nicht ein Mega-Flop droht. Zumindest bezüglich der Erwartung, dass so ein elektronisches Superhirn jene „komplexen Fragestellungen“ zu lösen vermag, für deren Beantwortung wir uns gefälligst selber – und möglichst gemeinsam – auf den Hosenboden (und die Gehirnwindungen in Gang) setzen sollten…
Ich weiß ja nicht, wie es euch damit geht – aber mir stellt sich dieser graue Blechkasten, genannt Personalcomputer, an dessen Tastatur ich dies gerade schreibe, als eine Ehrfurcht einflößende Blackbox dar. Was drinnen abgeht zwischen Prozessor und Festplatte, Laufwerken und Arbeitsspeichern, das will ich gar nicht wissen. Verstehen würde ich es ohnehin nicht. Allerdings käme ich auch nicht ernsthaft auf den Gedanken, dieser Kiste so etwas wie Intelligenz zuzubilligen. Dazu sind mir ihre häufigen Fehlermeldungen viel zu dämlich formuliert. Wie sagte ein geschätzter ehemaliger Kollege stets: Das intellektuelle Problem sitzt immer vor dem Computer… Gott sei Dank, und so sollte es auch bleiben!
Nun aber schreckt mich diese Meldung auf: Der schnellste Computer Deutschlands sei kürzlich in Stuttgart in Betrieb gegangen. Das Bundesforschungsministerium habe ihn „Hermit“ getauft, was ja so viel wie Einsiedler oder Eremit bedeutet. Komischer Name für einen Superrechner, oder? Man hat sofort Stanley Kubricks HAL im Hinterkopf, der in „2001 – Odyssee im Weltraum“ ja auch ausgesprochen eigenbrötlerisch agiert. Jedenfalls scheint diese schwäbische Maschine meinen Home-PC doch deutlich zu übertreffen, nicht nur durch ihre 20-tausendfache Rechenleistung, nein: Diese Maschine besitzt ganz offensichtlich Intelligenz, und noch dazu eine uns weit überlegene. Wie sonst wäre die Pressemeldung zu deuten, Hermit solle künftig „unter anderem komplexe Fragestellungen aus den Bereichen Gesundheit, Energie, Umwelt und Mobilität beantworten“?! Ja, genau, richtig gehört & gelesen: beantworten! Nicht etwa uns bei deren Beantwortung unterstützen, nein – wir delegieren all diese brennenden Fragen mal weiter an HAL, äh, Hermit, und der wird es dann schon richten. Das macht mich hilflos und froh, denn natürlich bin ich auch dringend an Antworten interessiert.
Zweifel bleiben dennoch. Das hat aber wohl mehr mit meiner Sprachsensibilität zu tun. Die Leistungsfähigkeit von Hermit wird nämlich mit einem Petaflop angegeben. Petaflop? Man kennt ja so diverse Flops in Politik und Wirtschaft, Medien und Alltag (Dick Fosburys erfolgreiche Rolle rückwärts ist da eher die positive Ausnahme). Und auch, wenn mir gesagt wird, dass Petaflop (nomen est omen?) die Maßeinheit für eine Billiarde Rechenleistungen pro Sekunde darstellt, hoffe ich nur, dass uns in diesem Falle nicht ein Mega-Flop droht. Zumindest bezüglich der Erwartung, dass so ein elektronisches Superhirn jene „komplexen Fragestellungen“ zu lösen vermag, für deren Beantwortung wir uns gefälligst selber – und möglichst gemeinsam – auf den Hosenboden (und die Gehirnwindungen in Gang) setzen sollten…
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