Dienstag, 13. November 2012
Aufforderung zum Rücktritt
zirkustiger, 21:42h
„Über Deutschland lacht die Sonne – über Sachsen-Anhalt die ganze Welt…“ - der nette Spruch, ganz sicher geprägt von wenig wohlmeinenden Spät-Aufstehern, erfährt mal wieder einen schlagenden Beweis seiner Berechtigung, leider. Verursacher – und auch das ist ebenso bezeichnend wie bedauerlich: Das Landeskabinett. Genauer: Der Vize-Chef ganz oben, Jens Bullerjahn, seines Zeichens Finanzminister mit SPD-Parteibuch, was insofern eine Rolle spielt, als ihm die als SPD-nah geltende Lehrergewerkschaft GEW die Zahlen, die er nun selbst kleinlaut zugeben muss, schon vor Jahren überdeutlich ins Kontoführungsbuch geschrieben hat.
Es geht um die künftigen Lehrer- und Schülerzahlen im Bindestrich-Land zwischen Arendsee und Zeitz. Nachdem Herr Bullerjahn (seinem Namen alle Ehre machend) noch in der Vorwoche an der Seite seines CDU-Landesbosses Haseloff lauthals dahertönte, das Land müsse weiter Personal sparen, vor allem bei der Polizei und der Lehrerschaft, rudert er nun bei letzteren zurück: Die Zahlen, die ihm dazu vorlagen, hätten nicht gestimmt. Die richtigen hat nun eine hochbezahlte interministerielle Arbeitsgruppe ausgezählt und durchgerechnet, um zum selben Ergebnis zu kommen, das nicht nur der Gewerkschaft seit Jahren Sorgen bereitet: Dass nämlich an den Schulen in einigen Jahren durch Teilzeit und Ruhestand ein gravierender Lehrermangel im vierstelligen Bereich droht! Und dass gleichzeitig die Schülerzahlen im nächsten Jahrzehnt nicht etwa sinken, sondern leicht ansteigen werden.
Zwar wurden im letzten Jahr – endlich! – die Einstellungskorridore (man spreche besser vom Nadelöhr) für Lehramtsanwärter erweitert und dazu deren Ausbildungszeit verkürzt, was das Symptom an der Oberfläche, keineswegs aber das Übel an der Wurzel packt, denn die Ausbildungskapazität der einzigen lehrerbildenden Universität des Landes in Halle kann gar nicht jene Anzahl an Lehramtsstudenten durchschleusen, die nötig wären, um die drohenden Löcher halbwegs zu stopfen. Selbst inzwischen im Glanz verblichene Kultusminister/-innen hatten vor Jahren bereits den Finanzminister (der da übrigens auch schon Bullerjahn hieß) aufgefordert, das Personalentwicklungskonzept des Landes zu überdenken und unseren Kindern das zu sichern, was sie angeblich für ihre Zukunftsperspektive am wichtigsten brauchen: eine gute Schulbildung nämlich. Das hat der mächtige SPD-Mann schon damals abgeschmettert, als der Kultusminister noch nicht aus dem eigenen Parteistall kam. Inzwischen kracht es nun im SPD-Gebälk: Stephan Dorgerloh, seit gut einem Jahr im Amt, hat das gleiche Parteibuch in der Tasche wie Bullerjahn. Dass dennoch ein Finanzminister am Kabinettstisch schwerer wiegt als Kultur und Bildung zusammengenommen, ist allerdings eine …zigfach bewiesene deutsche Wahrheit. Ebenso wahr ist aber auch, dass ein Finanzminister, der nicht rechnen kann und der wider besseres Wissen jahrelang mit falschen Zahlen jongliert, in diesem Amte nichts zu suchen hat.
Allerdings hat Herr Bullerjahn nun auch Konzepte parat, wie dem jetzt zähneknirschend zugegebenen Personalmangel in der Lehrerschaft begegnet werden könne: Die faulen Säcke, die ohnehin jeden Nachmittag frei haben, sollten doch künftig 27 (statt bisher 26) Wochenstunden vor ihren lieben Kinderchen stehen… Prima Idee! Dann hätten sie in den verbleibenden 13 Stunden einer ordentlichen Arbeitswoche im öffentlichen Dienst immer noch massig Zeit, Streife zu laufen, denn wahrscheinlich hat Bullerjahn auch bei der Polizei falsch gezählt. Ich jedenfalls schlage vor, dass der Rotstift bei Herrn Bullerjahn direkt angesetzt wird und nicht etwa bei den hilflosen Hütern dieser Ordnung…
Es geht um die künftigen Lehrer- und Schülerzahlen im Bindestrich-Land zwischen Arendsee und Zeitz. Nachdem Herr Bullerjahn (seinem Namen alle Ehre machend) noch in der Vorwoche an der Seite seines CDU-Landesbosses Haseloff lauthals dahertönte, das Land müsse weiter Personal sparen, vor allem bei der Polizei und der Lehrerschaft, rudert er nun bei letzteren zurück: Die Zahlen, die ihm dazu vorlagen, hätten nicht gestimmt. Die richtigen hat nun eine hochbezahlte interministerielle Arbeitsgruppe ausgezählt und durchgerechnet, um zum selben Ergebnis zu kommen, das nicht nur der Gewerkschaft seit Jahren Sorgen bereitet: Dass nämlich an den Schulen in einigen Jahren durch Teilzeit und Ruhestand ein gravierender Lehrermangel im vierstelligen Bereich droht! Und dass gleichzeitig die Schülerzahlen im nächsten Jahrzehnt nicht etwa sinken, sondern leicht ansteigen werden.
Zwar wurden im letzten Jahr – endlich! – die Einstellungskorridore (man spreche besser vom Nadelöhr) für Lehramtsanwärter erweitert und dazu deren Ausbildungszeit verkürzt, was das Symptom an der Oberfläche, keineswegs aber das Übel an der Wurzel packt, denn die Ausbildungskapazität der einzigen lehrerbildenden Universität des Landes in Halle kann gar nicht jene Anzahl an Lehramtsstudenten durchschleusen, die nötig wären, um die drohenden Löcher halbwegs zu stopfen. Selbst inzwischen im Glanz verblichene Kultusminister/-innen hatten vor Jahren bereits den Finanzminister (der da übrigens auch schon Bullerjahn hieß) aufgefordert, das Personalentwicklungskonzept des Landes zu überdenken und unseren Kindern das zu sichern, was sie angeblich für ihre Zukunftsperspektive am wichtigsten brauchen: eine gute Schulbildung nämlich. Das hat der mächtige SPD-Mann schon damals abgeschmettert, als der Kultusminister noch nicht aus dem eigenen Parteistall kam. Inzwischen kracht es nun im SPD-Gebälk: Stephan Dorgerloh, seit gut einem Jahr im Amt, hat das gleiche Parteibuch in der Tasche wie Bullerjahn. Dass dennoch ein Finanzminister am Kabinettstisch schwerer wiegt als Kultur und Bildung zusammengenommen, ist allerdings eine …zigfach bewiesene deutsche Wahrheit. Ebenso wahr ist aber auch, dass ein Finanzminister, der nicht rechnen kann und der wider besseres Wissen jahrelang mit falschen Zahlen jongliert, in diesem Amte nichts zu suchen hat.
Allerdings hat Herr Bullerjahn nun auch Konzepte parat, wie dem jetzt zähneknirschend zugegebenen Personalmangel in der Lehrerschaft begegnet werden könne: Die faulen Säcke, die ohnehin jeden Nachmittag frei haben, sollten doch künftig 27 (statt bisher 26) Wochenstunden vor ihren lieben Kinderchen stehen… Prima Idee! Dann hätten sie in den verbleibenden 13 Stunden einer ordentlichen Arbeitswoche im öffentlichen Dienst immer noch massig Zeit, Streife zu laufen, denn wahrscheinlich hat Bullerjahn auch bei der Polizei falsch gezählt. Ich jedenfalls schlage vor, dass der Rotstift bei Herrn Bullerjahn direkt angesetzt wird und nicht etwa bei den hilflosen Hütern dieser Ordnung…
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