Freitag, 20. Februar 2015
Zusammenhänge herstellen - aber richtig!
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist sichtbar gestiegen. Das ist die wesentliche Aussage einer repräsentativen Studie im Auftrag der Bundesregierung, für deren Seriosität die altehrwürdige Alma mater in Halle geradesteht. Also – ich meine die Seriosität der Studie, nicht die des Auftraggebers (die ohnehin über jeden Zweifel erhaben ist). So melden es die Medien an dem einen Tag, und wir sehen froh, dass nun offenbar endlich zusammenwächst, was vor einem Vierteljahrhundert zusammengehörig gemacht wurde.
Am anderen Tag dann diese Meldung: Die Armut in Deutschland hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Paritätische Gesamtverband und stellt fest, dass hierzulande derzeit rund 12 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben (die freilich sehr relativ erscheint im weltweiten Vergleich).
Arm und … nein, nicht sexy, aber doch zufrieden? Ich reibe mir verwundert die Augen. Was sagen uns diese scheinbar gegensätzlichen Befunde? Nun, ganz einfach: Dass sich manches Problem, das linke Gesellschaftsverbesserer durch radikale Umschichtungen des so ungleich verteilten Reichtums lösen wollen, offenbar auch anders aus der Welt schaffen lässt. Man kann doch auch mit den Krümeln zufrieden sein, wenn man nicht immer auf die Torte schielt?! Weniger ist mehr. Zufriedenheit ist eine Einstellungssache, und manchmal muss man eben nur die richtigen Zusammenhänge herstellen… (das hatte das Berliner Bärchen ja bereits vor Jahren für seine arme Hauptstadt getan).
Warum aber beruhigt mich diese Erkenntnis nicht wirklich?

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